Die Natur des Marktes – Ökonomisches Denken und Ontologie des Sozialen
***An English version will be available soon***
In
aktuellen Krisendiagnosen spielen ökonomische Faktoren eine wichtige
Rolle. Die „Ökonomie“ erscheint dabei jedoch oft in geradezu
mystischer Weise: Als „Black Box“ (Rahel Jaeggi), die Ressourcen
einsaugt und als Konsumgüter wieder auswirft, die von kalten und
alternativlosen Marktgesetzen gesteuert wird, ein Raum, der weder
von sozialen, ökologischen noch ethischen Bedingungen bestimmt wird.
Folgen wir Karl Polanyi ist die Idee einer autonomen, d.h. von
eigenen Gesetzen regierten, Sphäre der Ökonomie jedoch nicht nur
empirisch unhaltbar, sie steht auch einer zukunftsfähigen und
demokratischen institutionellen Einrichtung moderner
Industriegesellschaften entgegen. Nach Polanyi spielt die
Wirtschaftswissenschaft dabei eine entscheidende Rolle, da ihre
Theoriebildung diesem „ökonomistischen Vorurteil“ (Polanyi)
Vorschub leistet. Meine Arbeit wendet Polanyis Kritik
wissenschaftstheoretisch: Ich untersuche, wie die Vorstellung einer
autonomen Sphäre der Ökonomie durch bestimmte
wissenschaftstheoretische Haltungen mitkonstruiert wird. Dazu greife
ich neben Karl Polanyi auf Überlegungen von Tony Lawson, Hilary
Putnam und Sandra Harding zurück, die anhand unterschiedlicher
Aspekte des wirtschaftswissenschaftlichen Objektivitätsbegriffs
aufzeigen, wie methodische Vorentscheidungen eine spezifische
ontologische Sichtweise einer „natürlichen“ Ökonomie prägen.
- Ökonomie
- Erkenntnistheorie
- Metaphysik
- Sozialphilosophie
- Politische Theorie
B.A. Staatswissenschaften Universität Erfurt (2007-2011)
M.Sc. Volkswirtschaftslehre, Universität Leipzig (2011-2014)