Abdullah Fahimi

Leuphana Universität Lüneburg



Energiewende in Afghanistan

Afghanistan hat eine der niedrigsten Stufen für den Zugang zu und die Nutzung von Strom in der Welt (World Bank, 2016a). Festbrennstoffe (d.h. traditionelle Biomasse und Kohle) sind die dominierenden Energiequellen sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten. Brennholz, Holzkohle, landwirtschaftliche Abfälle und Tierdung werden verwendet, um den Energiebedarf für das Kochen und Heizen zu decken. Die Nachfrage nach Energie ist zwischen 2005 und 2012 um das Doppelte des Wirtschaftswachstums gestiegen (ADB, 2015). Ein Prozentsatz der wachsenden Nachfrage ist befriedigt; seit 2001 wurden beim Übergang zu modernen Energieformen große Fortschritte gemacht. Der Zugang zu Strom ist von 6% im Jahr 2002 auf 30% im Jahr 2015 gestiegen (World Bank, 2016b). Tausende von kleinen erneuerbaren Energieprojekten wurden in ländlichen Gebieten umgesetzt (MEW, 2017). Mit der Verfassung einiger Schlüsseldokumente einschließlich Gesetzen, Strategien und Richtlinien werden die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Sektors entwickelt.
Bislang sind der Energiesektor sowie die Energiewende in Afghanistan kaum erforscht worden. Es gibt nur wenige Studien, die die fortschrittliche Entwicklung des afghanischen Energiesektors seit dem Ende des Talibanregimes 2001 analysiert haben (Anwarzai & Nagasaka, 2016; Ershad, 2017; Ershad, Brecha, & Hallinan, 2016). In diesem Kontext sind viele Aspekte bisher nur unzureichend oder gar nicht untersucht worden: die Rolle der Akteure (vor allem die Rolle der Hilfsorganisationen und der Regierung), die Governance des Sektors, die Technologienentwicklung (oder der Technologietransfer aus anderen Ländern im Fall von Afghanistan, da die Kapazitäten im Land zu gering sind, um Technologien zu entwickeln) sowie der Übergang in neue Energiesysteme. Ziel meiner Forschung ist es, relevante Erkenntnisse über die Energiewende in Afghanistan zu gewinnen. Diese Erkenntnisse werde ich zum einen aus bestehender Literatur zu soziotechnische Transitionen, politische Ökonomie und Technologietransfer und die Rolle von Hilfsorganisationen gewinnen und zum anderen aus der Auswertung von Primärdaten, die ich bei Experteninterviews erhalten werde.

  • Energy Transitions
  • Energy Policy
  • Socio-technical Transitions
  • Sustainability Transitions
  • Energy Imaginaries
  • Geopolitics of Energy
  • Technology Transfer

since 2018
PhD student at Leuphana Universität, Lüneburg, Germany

2014-2017
MA in Public Economics, Law and Politics, Leuphana Universität,
Lüneburg, Germany

2008-2011
Bachelor of Business Administration (BBA), Goa University,
Goa, India

Fahimi, A. and Upham, P. 2018:
„The renewable energy sector in Afghanistan: Policy and potential“, WIREs Energy and Environment, DOI: 10.1002/wene.280.

  • Network for Early career researchers in Sustainability Transitions (NEST)
  • Cluster Transformationsforschung der Heinrich-Böll-Stiftung